Das ist richtig – die Bienen befliegen auch Kulturen der konventionellen Landwirtschaft, zum Beispiel die Rapsfelder. Es gibt jedoch einige Mechanismen, die eine Verunreinigung des Honigs durch Pflanzenschutzmittel verhindern. So würden vergiftete Bienen gar nicht den Rückflug in ihren Stock tätigen können.
Die Nektarien sind in der Blüte so versteckt, dass sie ohnehin nicht getroffen würde. Die Tatsache, dass die meisten Mittel nicht wasserlöslich sind, verhindert einen Übergang in den Saftstrom der Pflanze. Sollten doch mal Schadstoffe von der Bienen in die Honigwaben eingelagert werden, so werden sie wegen ihrer Fettlöslichkeit im Bienenwachs gebunden.
Der Bienenflug spielt als mögliche Quelle von Schadstoffen eine sehr untergeordnete Rolle. Rückstände in Honig sind zumeist Stoffe, die der Imker gegen Krankheiten oder als Hilfsmittel einsetzt. Daher schreibt Bioland genau vor, welche Mittel gegen die Varroa-Milbe eingesetzt werden dürfen, nämlich Ameisensäure und Oxalsäure. Diese sind der Natur nachgebildet und belasten die Bienenprodukte nicht. Bioland-Imker dürfen auch kein konventionelles und belastetes Bienenwachs zukaufen, sondern erzeugen das Wachs über Naturwaben und Deckelwachs laufend selbst.
Die Beute, das heißt der Bienenstock, darf nur aus Holz hergestellt sein und nur mit unbedenklichen Naturfarben gestrichen sein. Beuten aus Styrodur sind wegen der Gefahr von Ausdünstungen verboten. Das Winterfutter für Bio-Bienen stammt aus ökologischer Landwirtschaft, damit bei dessen Erzeugung die Umwelt so wenig wie möglich belastet wird. Die Einhaltung dieser Richtlinien wird jährlich von einer unabhängigen Öko Kontrollstelle überprüft.
Die Erzeugung von Bioland-Honig verursacht höhere Kosten durch die Arbeitsweise, das Bio-Futter und die kostenpflichtige Kontrolle. Dafür erhält der Kunde einen Honig, der nachweislich keine Behandlungsmittel aus einer Krankheitsbekämpfung enthält, umweltschonend erzeugt wurde und den er bedenkenlos genießen kann.
Die Bienen fliegen vor allem die Trachten an, die sich für sie am meisten lohnen. Wir bringen unsere Völker zur richtigen Zeit an den richtigen Ort. Zum Beispiel im April ins Allgäu in den Löwenzahn und im Juni in die Edelkastanienwälder der Südpfalz.
Es bedarf viel Erfahrung und Sorgfalt um einen Honig optimal cremig in das Glas zu bekommen. Ebenso spielen Faktoren eine Rolle, die der Imker nur schwer beeinflussen kann.
Nach dem Schleudern ist der Honig zunächst flüssig. Früher oder später wird dieser Honig je nach Temperatur und dem Verhältnis von Traubenzucker und Fruchtzucker kristallisieren. Während der Kristallisation rühren wir den Honig zweimal täglich für 10 Minuten über einen Zeitraum von 4 bis 10 Tagen bis er kurz vor dem Festwerden ist. Das Rühren verhindert, dass sich große vernetzte Traubenzuckerkristalle bilden könnten, die den Honig hart machten und auf der Zunge spürbar wären.
Die weißen Beläge, die bei manchen Honigen auf der Oberfläche oder direkt hinter der Glaswand sichtbar sind, sind feinste Lufteinschlüsse im Honig. Sie lassen den Honig hier weiß erscheinen.
Besonders bei festen und wasserarmen Honigen treten sie auf. Dies kann bei einem naturbelassenen Honig auftreten.